BERICHTE & ERLEBNISSE

Beispiele von aktiven Senioren möchten wir in einer losen Reihe vorstellen, um auch anderen Mut zu machen, ihre Gaben und Kräfte in den Dienst Jesu zu stellen. In dem Beitrag von Siegfried und Sigrid Lambeck geht es um Gastfreundschaft und die Folgen.

 

 

 

Gastfreundschaft – ein Türöffner für das Evangelium

 

Als Senioren haben wir täglich viele Möglichkeiten, Kontakte mit unseren Altersgenossen aufzunehmen. Wir haben größere Freiräume, als die Berufstätigen. „Nach Gastfreundschaft trachtet!“ ist der Aufruf an uns in Römer 12,13. Dabei bieten sich manche Chancen, das Evangelium weiterzugeben. Hier ist eine mutmachende Erfahrung, die wir machen konnten:


Er lebte allein, war 72 Jahre und hatte als leitender Exportkaufmann viel von der Welt gesehen. Jetzt hatten wir ihn zum Kaffeetrinken eingeladen. Unser Tisch war gastlich geschmückt. Der Kaffee duftete und der selbstgebackene Kuchen schmeckte herrlich. – Doch dann erzählte uns unser Gast ein tragisches Erlebnis: Nach einem kleinen operativen Eingriff war er zu Hause plötzlich in ein tiefes Koma gefallen. Erst nach drei bis vier Tagen wurde er von seinen Nachbarn aufgefunden und im Krankenhaus intensiv behandelt. Es war ein Wunder, dass er diese Krise überlebte. Nun schilderte er uns seine Todesängste, die er während des Komas durchlebt hatte. „So etwas möchte ich nie mehr erleben“, sagte er. „Es war der Vorhof zur Hölle. Gibt es einen Weg aus diesen Ängsten?“ Wir lasen gemeinsam Vers 4 aus Psalm 23: „Auch wenn ich wandere durch das Tal des Todesschatten, fürchte ich kein Unheil, denn Du bist bei mir“. Als ich fragte, ob er den kenne, der ihm in seiner Todesstunde beistehen wird, sagte er: „Nein, aber ich möchte ihn kennenlernen“. 

 

Nun konnten wir ihm Jesus Christus vorstellen, der für seine Schuld am Kreuz gestorben ist, dort alles mit seinem Leben bezahlt hat und mit seiner Auferstehung den Tod überwunden hat. Wir bezeugten, wie wir ihn in unser Leben aufgenommen und seitdem einen tiefen Frieden und Geborgenheit in unserem Herzen haben. Wir boten ihm an, sich bewusst Jesus als seinem Herrn anzuvertrauen. Er stimmte zu und übergab in einem Gebet sein Leben Jesus. Als ich ihn am nächsten Tag anrief, bekannte er mir Freuden, dass er völlig gewiss sei, dass Jesus ihn angenommen habe. Er war überzeugt: „Jetzt habe ich das ewige Leben, das über dieses Leben hinausreicht. In mir ist etwas ganz neues geworden. Solch einen tiefen Frieden habe ich noch nie gehabt.“ Voller Freude berichtete er es seinen Freunden, Krankenpflegern und Verwandten, gab ihnen die Bibel, damit auch sie das erleben möchten, was sein Leben so verändert hatte. Wöchentlich lasen wir gemeinsam in der Bibel. Er studierte einen Glaubensgrundkurs mit großem Interesse. Sonntags stand er zeitig vor seinem Haus und wartete darauf, dass wir ihn zum Gottesdienst in unsere Gemeinde mitnehmen konnten, der er sich dann später anschloss. Sein Zeugnis: „Ich muss dir sagen: So glücklich bin ich noch nie in meinem Leben gewesen. Die Gemeinschaft mit den Gläubigen ist so herzlich und wohltuend.“ 


Dann stand eine Herzoperation an. Er sagte mir beim Abschied: „Jetzt habe ich keine Angst davor, wenn ich die OP nicht überleben sollte; denn ich freue mich eigentlich darauf, bei Jesus in seiner Herrlichkeit zu sein. Aber ich möchte noch gerne anderen den Weg zu Jesus – diesem wunderbaren Herrn – und seiner befreienden Freude zeigen.“ Einige Tage später bekamen wir den Anruf, er sei verstorben. Zehn Monate nach seiner Bekehrung war er bereits im Himmel – bei seinem geliebten Herrn.

 

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